Schauspiel von Tine Rahel Völcker
Uraufführung
Uraufführung

Gesänge vom Überleben © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

GesGesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixtänge vom Überleben © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt

Gesänge vom Überleben / Foto © Stefanie Sixt
Fotos © Stefanie Sixt 2025 / Danke an Reinhold Forster für das Dokumaterial der Gefangenenlisten
Das 80 Jahre nach Kriegsende und Befreiung als Auftragswerk verfasste Stück gibt den ungehörten Opfern von NS-Zwangsarbeit eine Stimme. Mit ihren »Gesängen vom Überleben« kämpfen die gezeigten Personen gegen das Schweigen und Verdrängen der deutschen Nachkriegsgesellschaft an und schaffen einen emotional-kraftvollen, in die Tiefe gehenden Theaterabend.
Zwölf Jahre nach dem zweiten Weltkrieg kehrt Ivan Hacker dahin zurück wo er, ein Jurist aus Ungarn, während der Nazi-Zeit Zwangsarbeit leisten musste. Wo früher das Konzentrationslager war, ist jetzt eine Kleingartenkolonie. Nichts erinnert hier an die Opfer des Nazi-Regimes, die mit ihrer Arbeit in Augsburger Rüstungsunternehmen die Kriegsfähigkeit der deutschen Wehrmacht am Laufen hielten. Und niemand hier will vom ehemaligen Lager gewusst haben.
In ihrem für das Staatstheater Augsburg geschriebenen Stück erschafft Tine Rahel Völcker einen vielstimmigen Chor aus den unzähligen nach Augsburg und Umgebung Deportierten: Sie stammten aus Polen, der Ukraine, Italien und Ungarn, waren jüdisch oder Sinti, Kinder, jugendlich oder erwachsen. Die Autorin gibt ihnen ihre Namen und ihre individuellen Geschichten zurück. Einer unter ihnen Jakob Bamberger. 1938 und 1939 noch deutscher Vizemeister im Boxen, landet er drei Jahre später im KZ.
Dem einpeitschenden Volksempfänger, der die gleichgeschalteten Gartenzwerge antreibt, steht der trommelnde Rhythmus der Holzpantinen der zur Zwangsarbeit Verurteilten entgegen. Begleitet werden ihre Gesänge vom Überleben vom Chor der Neugeborenen. Sich gegen das Schweigen und die versteckten Traumata der Elterngeneration stemmend, kämpfen auch sie Zeit ihres Lebens um ihre Herkunft, ihre Geschichte. Nach Kriegsende dann sind Überlebende wie Nachkommende mit dem Schweigen und Vergessen in der BRD konfrontiert. Vergeblich kämpft Jakob Bamberger jahrzehntelang um Wiedergutmachung.
Eindringlich gibt »Gesänge vom Überleben« den weithin Ungehörten ihre Stimmen zurück und zeichnet Kontinuitäten rassistischen, antiziganistischen und antisemitischen Denkens bis heute nach.
Inszenierung Nicole Schneiderbauer
Bühne & Kostüme Miriam Busch
Choreografie Gabriella Gilardi
Musik Fabian Löbhard
Video Stefanie Sixt
Licht Moritz Fettinger
Dramaturgie Melanie Pollmann
Dr. Ivan Hacker, Hanna Dallos, Alt/Aszer Safran Patrick Rupar
Natalia Kliszczynska, Lehrer, Sopran/Judith Kalman-Mandel, Lili Strausz, Ringrichter Elif Esmen
Nikolaj Salivadnij, Bürgermeister, Tenor 2/Anselmo Mazzi KS Klaus Müller
Eva Langley-Dános, Tenor 1/Nicola Rossi, Aufseherin Jenny Langner
Johnny Bamberger, Bass Mehdi Salim
Chor der Neugeborenen, Gartenzwerge, Volksempfänger, Frauen von Aichach Ensemble